Depersonalisation - Was ist das?
 

Wir nennen es "Unwirklichkeitsgefühl" - der Fachausdruck dafür "Depersonalisation".
Nun, es ist schwer das Gefühl zu beschreiben, das einem jeden Tag den Atem raubt und einen daran hindert, wirklich zu leben. Das Gefühl, dass das Leben zur Hölle macht und ohne das man sich doch nicht vorstellen kann zu leben.
Allgemein bezeichnet Depersonalisation oder Depersonalisierung den Verlust bzw. die Veränderung des ursprünglichen, natürlichen Persönlichkeitsgefühls

Beginnen wir mit der Symptomatik der Depersonalisation.

• Emotionale Taubheit: Betroffene klagen, dass sie nichts fühlen oder dass ihre Gefühle „flach“ oder unwirklich sind. Ihre Wahrnehmung von Personen oder Objekten „lässt sie oft kalt“, d. h. das Beobachten eines Sonnenuntergangs, die Wahrnehmung von Schmerz oder das Berühren ihres Partners löst keine Emotionen aus.
• Veränderung des Körpererlebens: Der eigene Körper oder Teile des Körpers werden als verändert (leichter/schwerer, größer/kleiner), als leblos oder als nicht zu-sich-gehörig empfunden. Das eigene Spiegelbild oder die eigene Stimme können fremd wirken. Manche Betroffene haben das Gefühl, nur „ein Kopf ohne Körper“ oder nur „Augen ohne Körper“ zu sein.
• Veränderung der visuellen Wahrnehmung: Viele Betroffene haben das Gefühl, „neben sich zu stehen“, so, als würden sie ihre Umwelt aus einer veränderten Perspektive (von weit weg, von außerhalb ihres Körpers, durch eine Kamera oder wie auf einer Filmleinwand etc.) sehen.
• Gefühl der Automaten- oder Roboterhaftigkeit der eigenen Bewegungen oder mentalen Prozesse: Bewegungen können zwar problemlos willentlich und kontrolliert ausgeführt werden, doch die Betroffenen empfinden oft keine Zugehörigkeit einer bewusst ausgeführten Bewegungen zu einem eigenen willentlichen Entschluss, diese Bewegung auszuführen. Sie haben z. B. nicht das Gefühl, ihre Hand zu bewegen, sondern empfinden, dass die Hand – wie ferngesteuert – „sich bewegt“.
• Veränderung von Gedächtnisprozessen: Erinnerungen können als blass, undeutlich oder fern wahrgenommen werden: ein nur wenige Stunden zurückliegendes Ereignis kann in der Erinnerung so empfunden werden, als läge es schon Jahre zurück. In traumatisierenden und extremen Stress-Situationen kann das Bewusstsein so weit eingeengt sein, dass das Erlebte im Gedächtnis nur fragmentarisch und zusammenhangslos abgespeichert wird. Dies kann dazu führen, dass Betroffene solche Erlebnisse später nicht verbal schildern können. Auch ein Déjà-vu-Erlebnis ist in der Regel von einem Gefühl der Entfremdung begleitet, da trotz des starken Eindrucks eines wiederholten Erlebens, detailliertere Gedächtnisinhalte, wie etwa über den Zeitpunkt oder den Zusammenhang des mutmaßlichen früheren Erlebnisses, fehlen.

Nun, woher kommt dieses Gefühl? Weiter geht es mit den Ursachen:

• Prädisposition und Stress

Auslöser: Verlust oder lebensbedrohliche Krankheit von Bezugspersonen

• Trauma

Kindheitstraumata, Missbrauch, Deprivation ...laut meiner Thera gehört auch die Trennung der Eltern dazu

• emotionale Vernachlässigung

• sogenannte Frühstörungen

schizoide, narzisstische oder borderline Persönlichkeiten

(aber nicht jede frühe Störung ist eine Borderlinestörung!)

• Drogen ein Joint, einmal Ecstasy genügt bei Prädisposition und Sensitivität

• Adoleszenz
  Depersonalisation ist in der Adoleszenz ein weitverbreitetes Symptom. Gerade in der Entwicklungszeit kann es zu vorübergehenden Entfremdungsgefühlen kommen

Es ist nicht leicht, mit diesem Gefühl umzugehen und damit zu leben. Aber es ist auch nicht unmöglich. Holt euch die Unterstützung, die euch zusteht und ich bin sicher, ich werdet das schaffen.

[viele Infos von der Seite http://www.beepworld.de/members17/depersonalization/ ]

 text by fairy